Historische Rechentechnik - Speichergenerationen
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Speichergenerationen

1976: Ferritkernspeicherplatine

Aufbau und Funktionalität

Der Ferritkernspeicher ist ein nicht-flüchtiger Magnetspeicher, der aus einer großen Anzahl von auf Drähten aufgefädelten Ferrit-Kernen besteht, die jeweils einen Bitzustand speichern. Durch jeden Ringkern laufen mindestens zwei gegenseitig isolierte Kupferdrähte, die zum Lesen und Beschreiben dienen. An jeder Kreuzung dieser Drähte befindet sich demzufolge ein Kern. Die Speicherung erfolgt über die Richtung (negativ oder positiv) des Magnetismus der einzelnen Kerne. Für das Schreiben und Lesen der Zustände dient je ein spezieller Draht. Um Daten auf einen Kern zu schreiben, ist ein elektrischer Strom auf dem Schreibdraht von einer bestimmten Größe notwendig, der ein Magnetfeld erzeugt. Nach abschalten des Stroms bleibt ein Restmagnetismus zurück, der dafür sorgt, dass in den Kernen stabile Zusände für '0' und '1' gespeichert sind. So wird verhindert, dass die Informationen ohne Strom verfälscht oder geändert werden. Das Lesen geschieht durch einen hervorgerufenen Spannungsimpuls auf dem Lesedraht, der die Art des Restmagnetismus feststellt. Der Auslesevorgang entlädt allerdings den Kern und zerstört somit die Daten, deshalb muss der Kern anschließend sofort wieder neu beschrieben werden, damit die Information nicht verloren geht.

Unter den Exponaten befinden sich 3 Ferritkernspeicher: Ferritkernspeicherplatine von 1976, Kernspeicher der IBM/360 und die Hauptspeicherplatine des SM4. Auf das zuletzt genannte Exponate wird in einem eigenen Abschnitt näher eingegangen.