Historische Rechentechnik - Speichergenerationen
Modus: Besucher // Experte
Sprache: Deutsch English

Speichergenerationen

1964: Mikroprogrammspeicher

Mikroprogrammspeicher des IBM 360

Ausgestellt ist der Mikroprogrammspeicher der Großrechnerarchitektur System/360 von IBM aus dem Jahre 1964. Sie gilt als erste Architektur, die die komplette Spanne von wissenschaftlichen und kommerziellen Anwendungen abdeckte. Unterstütze Programmiersprachen waren u.a. die Assemblersprache, Fortran und Cobol. Auch hier handelt es sich um einen Festwertspeicher. Die Mikroinstruktionen sind binär kodiert (mit Nullen und Einsen). Die Bits sind in Mylarstreifen gespeichert, welche entweder eine (1-Bit) oder keine Windung (0-Bit) enthalten. Über elektromagnetische Spulen kann diese Information gelesen werden. Die Zugriffszeit auf den Speicher liegt je nach Modell beim System/360 zwischen 60 und 900 Nanosekunden, also langsamer als bei heutigen Rechnern.

Auch in diesem Modell waren Änderungen an Mikroprogrammen nicht vorgesehen. In anderen Modellen der gleichen Reihe allerdings möglich. Man spricht dann von mikroprogrammierbaren Rechnern. Die Einführung des Mikroprogrammspeichers war ein wichtiger Faktor für den großen Erfolg der Rechnerarchitektur. Die Möglichkeit Mikroprogramme installieren zu können, machte es sogar möglich, Programme, die für ältere IBM-Systeme geschrieben wurde, (vielfach schneller) auszuführen.