Historische Rechentechnik - Speichergenerationen
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Speichergenerationen

1948: Röhrensteckeinheit und IBM 604

IBM 604

Der IBM 604 war ein elektronischer „Rechenstanzer“. Dieser Name beruht auf zwei wesentlichen Aspekten. Zum einen war der IBM 604 bereits 1948 in der Lage Grundrechenoperationen in elektronischer Geschwindigkeit zu bewerkstelligen (ein Additionsakt dauert ca. 370 Mikrosekunden) und zum anderen wurden Daten durch Einstanzen von Löchern auf so genannte Lochstreifen „gespeichert“. Ein Rechner bestand aus rund 1400 Röhren und es konnten 60 bis maximal 70 Teilschritte innerhalb eines Programms bearbeitet werden. Weltweit wurden schätzungsweise 5600 Rechner installiert, was zu damaligen Zeiten ein großer Sprung Richtung kommerzieller Vermarktung war.

Der IBM 604 wurde unter der Leitung von E.R. Palmer entwickelt und hergestellt. Ihm haben wir außerdem das Steckeinheitenkonzept zu verdanken, wodurch elektronische Komponenten leicht ausgetauscht werden konnten. Jeder Festrechner zu Hause bedient sich dieses Konzepts, denn noch heute werden nahezu alle Komponenten auf das Mainboard „gesteckt“. Weitere Merkmale waren:

  • Ein/Ausgabe über Lochbandeinheit
  • kein Programmspeicher
  • Flips-Flops zum Speichern von 37 Stellen
  • 13-stelliges Rechenwerk
  • OR- und AND-Gatter
  • Thyratrons zur Ausgabe
  • Schaltzeit: 1 bis 3 Mikrosekunden
  • Zykluszeit: 500 Mikrosekunden
  • Signalpegel: 100V(aktiv) - 150V(inaktiv)