Historische Rechentechnik - Speichergenerationen
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Speichergenerationen

1976: Ferritkernspeicherplatine

Geschichtlicher Hintergrund

Erste Arbeiten an einem alternativen nicht-flüchtigen Speichermedium machte der in Shanghai geborene An Wang mit dem 'pulse transfer controlling device' (Impuls Transfer Kontrolleinheit) und dem 'write-after-read Cycle' (Schreiben-nach-Lesen-Zyklus). Die erste Erfindung Wangs bedeutete, dass man durch gezielte Steuerung von Magnetladungen in den zu Ringen geformten Kernen (deshalb auch Ringkerne genannt) Daten speichern konnte. Seine zweite Erfindung löste das Problem, dass das Auslesen einer Information diese zerstört. Wang ließ sich seine Erfindung 'write-after-read Cycle' patentieren. Das Patent wurde 1955 gültig und IBM (International Business Machines Corporation), die diese Erfindung schon eine Zeit lang nutze, musste es Wang abkaufen.

Nach weiteren Schlüsselerfindungen gelang die Entwicklung des Kernspeichers in seiner endgültigen Form. Die wohl bedeutendste war Jay Forresters 'coincident-current system' (Zusammenfallende Ströme), welches die Steuerung einer großen Anzahl von Magnetkernen mit einer kleinen Anzahl von Drähten ermöglichte (Anordnung in einer Matrix). Ab den späten 1950er Jahren wurden die Kernspeicher dann in großen Mengen in asiatischen Fabriken durch Handarbeit unter dem Mikroskop hergestellt. Der Herstellungsprozess wurde auch nie automatisiert. Die anfangs noch sehr hohen Herstellungskosten senkten sich mit der Entwicklung des Marktes. Mit der Zeit sanken auch die Zugriffszeiten auf die Ferritkernspeicher und ihre Kapazitäten wuchsen. Anwendung fanden die Kernspeicher in allen damals üblichen Rechenmaschinen. Darunter auch namhafte Hersteller wie IBM.

Ungefähr ab Mitte der 1970er Jahren wurden die Ferritkernspeicher mehr und mehr von den Halbleiterspeichern abgelöst.

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