Historische Rechentechnik - Konrad Zuse
Modus: Besucher // Experte
Sprache: Deutsch English

Konrad Zuse

Z4

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Z4 an der ETH Zürich (1950)

Die Z4

war die vierte Rechenmaschine von Zuse. Er entwickelte sie in Berlin während des zweiten Weltkriegs im Zeitraum von 1942-1944. Nach der Fertigstellung ließ er sie als Vergeltungswaffe getarnt ins Allgäu transportieren, um sie so vor dem Schicksal der Zerstörung, welches die Z1, Z2 und Z3 ereilt hatte, zu bewahren. Dort wurde sie 1950 neu aufgebaut und an die Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) in Zürich vermietet. Damit war die Z4 zu dem Zeitpunkt, der einzige betriebsfähige Computer in Europa und der erste kommerzielle Computer weltweit. Fünf Jahre später wurde die Z4 an ein französisches Rüstungsforschungsinstitut verkauft, wo sie bis 1959 eingesetzt wurde. Ein Jahr später kam sie nach München in das Deutsche Museum, wo sie bis heute besichtigt werden kann.




Das Besondere an der Z4 war, dass sie ein Planfertigungsgerät besaß, welches es ermöglichte, ihre Programmierung in weniger als drei Stunden zu erlernen. Konrad Zuse verwendete dafür heute noch übliche Sprachkonstrukte wie If-Abfragen, Schleifen, Quantoren, Listen, usw. Rechner sollten nach Zuses Vision Aufgabenstellungen weit über das einfache Rechnen hinaus lösen können. Dabei hatte er schon die Ideen der Spracheingabe, der Steuerung von Werkzeugmaschinen und der Verwendung bei Brett- und Kartenspielen.
Die Z4 bestand aus etwa 2500 Relais und 21 Schrittschaltern, der Speicher war weiterhin mechanisch, wie schon bei der Z1. Die Wortlänge wurde auf 32 Bit erhöht und die Taktfrequenz auf etwa 40 Hz. Eine Addition erledigte sie in etwa 0,4 Sekunden. Neben den Operationen der Z3 konnten viele weitere Sonderoperationen mit der Z4 ausgeführt werden, wie das Rechnen mit Pi oder die Berechnung des Signums.