Historische Rechentechnik - Speichergenerationen
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Speichergenerationen

1976: Ferritkernspeicherplatine

Geschichtlicher Hintergrund

Ferritkernspeicher waren überwiegend in den 1960er/70er Jahren verbreitet und sind heute nur noch selten zu finden. Erste Arbeiten an einem alternativen nicht-flüchtigen Speichermedium machten der in Shanghai geborene An Wang und Jay Forresters. Wang ließ sich seine Erfindung, 'write-after-read Cycle' (Schreiben-nach-Lesen-Zyklus), die das Problem des Zerstörens von Daten beim Auslesen von den Ferritkernen löste, patentieren. Das Patent wurde 1955 gültig und IBM (International Business Machines Corporation), die diese Erfindung schon eine Zeit lang nutze, musste es Wang abkaufen. Nach weiteren Schlüsselerfindungen gelang die Entwicklung des Kernspeichers in seiner endgültigen Form. Die wohl bedeutendste war Jay Forresters 'coincident-current system' (Zusammenfallende Ströme), welches die Steuerung einer großen Anzahl von Magnetkernen mit einer kleinen Anzahl von Drähten ermöglichte (Anordnung in einer Matrix).

Ab den späten 1950er Jahren wurden die Kernspeicher dann in großen Mengen in asiatischen Fabriken durch Handarbeit herstellt. Der Herstellungsprozess wurde nie automatisiert. Die Anfangs noch sehr hohen Herstellungskosten senkten sich mit der Entwicklung des Marktes. Anwendung fanden die Kernspeicher in allen damals üblichen Rechenmaschinen. Darunter auch namhafte Hersteller wie IBM.

Ungefähr ab Mitte der 1970er Jahren wurden die Ferritkernspeicher schließlich mehr und mehr von den Halbleiterspeichern abgelöst.

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