Historische Rechentechnik - Lochkarte
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Lochkarte

Der Prüfer:

Der Prüfer arbeitet nach dem Prinzip des beschriebenen Lochers. Nach dem Lochen prüft er mittels eines elektrischen Kontaktkreises, ob sich an der zu lochenden Stelle wirklich eine Lochung befindet. Der Kontaktkreis schließt sich dann. Geschieht dies nicht, leuchtet eine Prüflampe auf und die Tastatur wird automatisch blockiert. Man muss dann diese Lochkarte vernichten und neu drucken. Jede erfolgreich geprüfte Lochkarte wird am Ende mit einer Prüfkerbe versehen.

Der Sortierer:

Der Sortierer findet seinen Einsatz beim Sortieren eines Lochkartenstapels nach dem Wert in einer vorher festgelegten Zeile und Spalte. Zur Ausgabe besitzt diese Maschine mehrere Fächer und kann so zum Beispiel, wenn auf einer Lochkarte an der festgelegten Stelle der Wert 3 zu lesen ist, diese auf den 3. Stapel legen.
Hiermit ist ein halbautomatisches Sortieren möglich: in jedem Schritt kann zwar nur nach einem Zeichen sortiert werden, jedoch lässt sich beispielsweise eine Sortierung nach dem Datum ("JJMMTT") in sechs Durchläufen mit dazwischen jeweils einem Eingreifen des Operateurs realisieren. Das Kartenzufuhrmagazin fasst ca. 800 Karten.

Der Mischer:

Der Mischer ist eine Erweiterung der Sortiermaschine und dazu konzipiert, zwei Kartenstapel nach einem festgelegten Muster zu sortieren. Die Maschine besteht aus zwei Kartenzufuhrmagazinen und mindestens vier Ablagefächern. Durch ein ausgeklügeltes System von Schalttafeln, welche aus mehreren Buchsen bestehen, mit denen man durch Verbinden mit Schaltschnüren verschiedene Anweisungen verknüpft, sind Vergleiche unterschiedlicher Karten möglich.
Der Kartenmischer erreicht eine Lesegeschwindigkeit von 14400 bis 39000 oder 60000 Kartendurchläufen auf jeder Bahn pro Stunde.

Die Schalttafel:

Eine Schalttafel besteht aus nicht leitendem Material, auf das verschiedene Bauteile aufgebracht und verdrahtet sind. Dadurch werden fest verdrahtete Programme auf eine Schalttafel gebaut, welche schnell arbeiten können. Für verschiedene Programme werden Schalttafeln zusammen gesteckt, welche in den Maschinen ausgewechselt werden können.

Der Kartendoppler:

Der Kartendoppler kann als eine Zusatzmaschine angesehen werden. Er beherrscht die Funktionen Stanzen, Doppeln, Zeichenlochen, Summenstanzen und Vergleichen. Hierfür besteht er aus der Kartenlese– und Kartenstanzeinheit, wobei er Karten einliest und die Stanzungen auf der eingelegten Karte auf eine neue Karte übertragen kann.

Der Rechenstanzer:

Der Rechenstanzer ist eine Maschine, welche mit Speichern und Rechenarten arbeitet. Man unterscheidet hier hauptsächlich zwischen mechanischen und elektronischen Rechenstanzern, wobei beiden das Prinzip der mechanischen Ein- und Ausgabe der Lochkarten gemein ist. Der große Unterschied zwischen den zwei Arten besteht in der Ausführung der vier Rechenarten. Der mechanische Rechenstanzer arbeitet mit mechanischen Zählwerken und Speichern, wohingegen bei elektronischen Rechenstanzern Kernspeicher und Elektronenröhren zum Einsatz kommen. Der Vorteil ist hierbei eine höhere Geschwindigkeit, da zeitaufwändige mechanische Vorgänge entfallen und man hier das Dualsystem anwenden kann (Strom fließt oder nicht), welches heutzutage in allen Heim– und Großrechnern verwendet wird.

Die Tabelliermaschine:

Die Ziele der Tabelliermaschine sind das Erfassen und Verarbeiten von Daten für Berichte und Statistiken. Sie kann Daten in Tabellenschreibweise auf Endlospapier ausdrucken. Die Daten können sowohl Ziffern, Buchstaben als auch Sonderzeichen sein. Wie bei der Mischmaschine werden auch hier die Instruktionen über eine Schalttafel an die Tabelliermaschine übermittelt, weswegen sie auch einfache Funktionen wie Addition und Subtraktion ausführen kann und mit einer Erweiterung auch Multiplikation und Division. Mit diesen Funktionen können auch Zwischensummen und Endsummen ausgerechnet werden, die als Grundlage für Berichte dienen. Zur Ausgabe auf das Papier enthält die Maschine ein Schreibwerk, welches bis zu 9000 Zeilen in der Stunde drucken kann.

Spulgerät