Historische Rechentechnik - Disketten
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Disketten

Geschichte


Entwicklung der 8-Zoll Diskette

1967 plante IBM, einen portablen Datenträger zu entwickeln, welcher zum einem schnell und einfach Code in ihr System/370 einspeisen konnte und zusätzlich billig zu produzieren war, damit Kunden mit Softwareupdates versorgt werden konnten. Die erste Diskette (Englisch: Floppy Disk) wurde 1969 von einem Forscherteam unter Leitung von Alan Shugart entwickelt und 1971 kommerziell vertrieben. Sie waren 8 Zoll groß, was 200 mm entspricht, und besaßen eine Speicherkapazität von 80 Kilobytes (kB). Die ersten Laufwerke konnten jedoch nur Disketten lesen und nicht beschreiben. Dadurch setzen sie sich noch nicht gegenüber den älteren Speichermedien, wie etwa Lochkarten und Magnetbändern, durch. Obwohl auf einer Diskette Platz für Daten waren, welche auf circa 1000 Lochkarten geschrieben werden mussten.
1972 löste die Firma Memorex dieses Problem und brachte ein Laufwerk auf den Markt (Memorex 650), mit welchem es möglich war, Disketten auch zu beschreiben. Zu diesem Zeitpunkt arbeitete Alan Shugart nicht mehr bei IBM sondern bei Memorex und war maßgeblich an der Entwicklung beteiligt.

Bild der acht Zoll Diskette
Exponatnummer 101
8-Zoll Diskette

Ein Jahr später lieferte schließlich auch IBM ein Lese-/Schreiblaufwerk aus, das 33FD. In diesem Laufwerk wurde der Schreibkopf mit einer Teflonbeschichtung versehen, was zu einer erhöhten Lebensdauer der Speichermedien führte. Durch diese und einige andere Entwicklungen konnte das Datenvolumen der Disketten auf 250 kB erhöht werden. Die Teflonbeschichtung auf den Schreibgeräten und den Disketten selbst wurde unter dem Namen Single Sided Single Density (kurz: SSSD)-Format bekannt. 1973 verließ Shugart Memorex und gründete Shugart Associates. Dieses Unternehmen entwickelte die SA800, welche zum Industriestandard wurde, und war einer der Marktführer auf dem Gebiet der 8 Zoll Diskettensysteme.
Problematisch an den Laufwerken jener Zeit war, dass sie allein fast teurer waren als ein vollständiger Computer. Dies führte dazu, dass meist noch Lochkarten bzw. Magnetbänder als "Wechselspeichermedien" genutzt wurden. 1976 führte IBM das 500 kB Double Sided Single Density (DSSD)-Format ein. Im darauffolgenden Jahr wurde das 1-1,2 MB Double Sided Double Density (DSDD)-Format wiederum durch IBM veröffentlicht.