Den Grundstein für die Entwicklung des Magnetbandes setzte Valdemar Poulsen
mit seinem um 1890 entwickelten Telegraphon. Mit ihm konnte man Schallwellen auf einem
Stahldraht speichern. Es war somit ein erster Vorgänger des Diktiergeräts.
Erst 1928 wurde ein seriengefertigtes Produkt auf den Markt gebracht – der Dailygraph.
Dies war die erste echte Diktiermaschine, sie arbeitete noch mit einem Stahldraht.
"Die Aufzeichnungs- und Abspielgeschwindigkeit betrug 610 Millimeter pro Sekunde.
Für die
übliche Kapazität von einer Stunde war der Draht 2195 Meter lang und hatte auf Grund seiner
geringen Dicke auf Spulen von wenigen Zentimetern Durchmesser Platz" [5].
AEG und I.G. Farben (BASF) entwickelten seit 1935 in Deutschland Magnetbänder z.B. mit beschichtetem Papier. Dies lieferte die Voraussetzungen für Audio– Video- und Datenaufzeichnung mittels Magnetbändern. Um 1950 wurden Magnetbänder erstmals als Speicher in der Informationstechnologie eingesetzt. Viele Leser kennen noch die Compact Cassette (1963), welche im Kassettenrekorder und im Walkman zum Einsatz kam. Oder die S-VHS (1987), die handelsübliche Videokassette, der Vorgänger der DVD. Heute werden Magnetbänder vor allem auf Grund ihrer hohen Zuverlässigkeit in der Informationstechnologie eingesetzt. Im Endanwenderbereich kann man sie noch häufig als digitale Variante z.B. MiniDV (ab 1995) in Videokameras im Einsatz sehen.
Ein klassisches Problem der Magnetbänder ist das sogenannte Shoeshine-Problem: Wenn kein kontinuierlicher Datenstrom herrscht, müssen die Bänder oft angehalten und wieder neu in Bewegung gesetzt werden. Dies beansprucht die Mechanik sehr. Daher wird versucht, einen kontinuierlichen Strom von Daten zu kreieren, z.B. mittels starker Pufferung, sprich es werden mehr Daten eingelesen als erst einmal benötigt werden. Auf dieses Problem wird näher auf der Seite Pro und Kontra eingegangen.