Historische Rechentechnik - Taschenrechner
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Taschenrechner

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Curta

Allgemein

Die Curta ist eine mechanische Rechenmaschine, in Form eines Zylinders mit einer Kurbel an der Oberseite. Sie funktioniert wie eine doppelte Staffelwalze (= Zylinder mit unterschiedlich langen Zähnen). Sie hat einen Durchmesser von 53 mm und eine Höhe von 85 mm, somit ist die Curta I die kleinste serienmäßig hergestellte mechanische Vier-Spezies-Rechenmaschine der Welt. Sie besteht aus 571 und die Curta II aus 719 Einzelteilen. Die Curta konnte in der Ausführung I bis zu elf-stellige, später fünfzehn-stellige Ergebnisse liefern.

Sie beherrscht die vier Grundrechenarten. Die Maschine lässt sich bequem in einer Hand halten und weitgehend auch einhändig bedienen. Die Curta war zu ihrer Zeit in allen Bereichen im Einsatz, in denen man heute Taschenrechner findet.

Geschichte

Sie wurde von dem österreichischen Büromaschinenfabrikanten Curt Herzstark konstruiert. Die Curta ging erst nach dem Krieg in Liechtenstein in Produktion. Es gab zwar leistungsfähigere Rechenmaschinen, auch mit elektrischem Antrieb,aber diese waren erheblich größer und kaum transportabel. Im Oktober 1948 ging die Curta I in Produktion.

Ab Januar 1954 wurde zusätzlich der Typ II produziert. Er ist mit 90x65 mm etwas größer, im Aufbau aber völlig identisch. Insgesamt wurden bis November 1970 insgesamt rund 140.000 Exemplare der Curta hergestellt. Der Preis der Ausführung I lag im Jahr 1965 bei 425 DM; die größere Curta II kostete 535 DM. Aufgrund ihrer geringen Größe war sie trotz des vergleichsweise hohen Preises sehr beliebt, wurde aber in den frühen 70er Jahren schnell von elektronischen Rechnern verdrängt. Die Curtas sind daher aus dem Alltagsgebrauch verschwunden, aber ein sehr beliebtes Sammelobjekt, für das, insbesondere bei guter Erhaltung, entsprechende Preise gezahlt werden.

Funktionsweise

Die Curta beherrscht die vier Grundrechenarten, wobei alle Rechnungen auf Additionen und Subtraktionen zurückgeführt werden. Für die Bedienung muss man nur im Kopf behalten, dass jede Drehung der Kurbel eine stellenrichtige Addition des Einstellwerks (EW) ins Resultatwerk (RW) zur Folge hat.

Solange man das EW nicht verstellt gilt daher nach beliebig vielen Drehungen und Versetzungen des Wagens stets RW = EW * UW (Umdrehungszählwerk). Im einfachsten Fall der Addition wird einer der beiden Summanden über die Stellschieber auf der Zylinderaußenseite eingegeben (die Ziffern sind dabei in kleinen Fensterchen ablesbar) und mittels einer Kurbelumdrehung ins Ergebniswerk addiert. Die Kurbelumdrehungen werden dabei im Umdrehungszählwerk vorzeichenrichtig festgehalten. Danach stellt man den zweiten Summanden ein, führt eine weitere Kurbelumdrehung durch und liest das Ergebnis ab.