Das Lesen der Lochkarten geschieht durch Abtastung der eingelegten Lochkarte. Dies kann mechanisch, optisch, elektrisch oder elektrostatisch vonstatten gehen. Hierfür wird ein Lochkartenstapel ins Lesefach gelegt und beschwert. Durch ein Gebläse wird dieser Stapel aufgelockert und die Karten hintereinander eingelesen.
Mechanischer Lochkartenleser:
Ein mechanischer Fühler tastet die eingezogene Lochkarte ab und stellt fest, ob ein Loch vorliegt oder nicht.
Elektrischer Lochkartenleser: Der elektrische Lochkartenleser verfügt über eine Reihe von Kontaktstiften, welche bei einem Loch zu einem elektrischen Kontakt führen. Dieser kurze Stromfluss wird von der Maschine als Loch interpretiert. Dies machte sie im Vergleich zu mechanischen Lesegeräten schneller.
Optische Lochkartenleser:
Optische Lochkartenlesegeräte verfügen nicht über Kontaktstifte oder Fühlerarme, sondern über eine Reihe
von Lichtschranken, welche die Daten auslesen. Das Licht tritt hierbei durch ein Loch und trifft auf ein lichtempfindliches Bauelement,
welches die Lichtimpulse in Spannungsänderungen umwandelt. Diese werden dann noch verstärkt und ausgewertet.
Maschinen: z.B. Honeywell Modell 1200, 2200 und 4200, IBM Serie 1400 oder Serie 360, Univac Serie 9000, Siemens 2000 und 4000 — Telefunken, Zuse usw.
Der Lochkartenstanzer dient dazu, den Code auf die Lochkarte zu bringen. Dafür verfügt er über ein Kartenmagazin, von dem jeweils eine Karte eingezogen wird, die man mittels einer Tastatur bedrucken kann. Das Lochen erfolgt mit Stanzköpfen, die die Lochkarte senkrecht durchlöchern und einem Schlitten, der die Lochkarte von links nach rechts überquert. Lochkartenstanzer besitzen eine maximale Geschwindigkeit von 10 Zeichen pro Sekunde. Da es leicht zu Stanzfehlern kommen kann, gibt es eine Kopiertaste, welche bis zu einer bestimmten Zeile die Lochkarte auf eine andere Karte überträgt. Die fehlerhafte Karte muss man danach per Hand entfernen. Außerdem können die Lochkartenstanzer als Ausgabegerät verwendet werden. Weiterentwickelte Maschinen drucken zusätzlich den Inhalt als Klartext auf die Karte. Dies bildet den Anfang der tastaturbasierten Mensch–Computer–Kommunikation. Jedoch gibt es auch Programmierer, die anhand der Stanzungen herauslesen können, welche Informationen auf der Karte stehen.
Eine Weiterentwicklung der mechanischen und elektromechanischen Stanzer sind programmierbare Lochkartenstanzer. Mit diesen werden beispielsweise Tabulatorsprünge erleichtert und es besteht die Möglichkeit ergänzend auf Lochkarten zu schreiben, d.h. es kann ein Teilbereich weiter bedruckt werden ohne die ganze Karte neu zu stanzen. Diese programmierbaren Locher waren noch bis in die 1980er Jahre in größeren Rechenzentren im Einsatz.
Maschine: IBM 66, erster elektromechanischer Stanzer 1923 von IBM (IBM 011)
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